Angesichts drohender Verhaftung erklärt Ludwig Landmann am 12. März 1933 seinen Rücktritt. Am 13. März wird der Nationalsozialist Friedrich Krebs zum kommissarischen Oberbürgermeister ernannt.
Bei den letzten Reichstagswahlen am 5. März 1933 wird die NSDAP zwar weitaus stärkste Partei mit mehr Stimmen als SPD und KPD zusammen, verfehlt aber die absolute Mehrheit. In Frankfurt wird trotzdem eine Woche lang der Sieg gefeiert. Auf den Gebäuden der Reichs- und Landesbehörden (Polizeipräsidium, Finanzämter, Hauptbahnhof und Hauptpost) wird die Hakenkreuzfahne gehisst mit stets wiederkehrendem Aufmarsch von SA und SS und Spalier stehenden und den Arm zum deutschen Gruß hebenden Begeisterten. Am 12. März, dem Tag der letzten Kommunalwahlen, suchen kurz nach Einbruch der Dunkelheit SA-Kommandos nach Ludwig Landmann. Hausdurchsuchungen bei Mitarbeitern und Freunden bleiben ergebnislos. Landmann weilt auf Verwandtenbesuch außerhalb der Stadt. Er folgt dem Rat seiner Freunde, erklärt seinen Eintritt in den Ruhestand, kehrt nicht nach Frankfurt zurück und entgeht so dem nationalsozialistischen Terror der Machtergreifung.
Am Vormittag des 13. März hissen SA-Leute die Hakenkreuzfahne am Römer. Gauleiter Jakob Sprenger erklärt vom Balkon des Römers den Beginn des Dritten Reichs in Frankfurt. SA-Trupps (darunter Mitarbeiter der Stadtverwaltung, die Mitglieder der Partei sind) durchsuchen das Rathaus. Bürgermeister Karl Schlosser (SPD), anwesende Stadträte und Karl Kirchner, der Vorsitzende der SPD-Fraktion in der Stadtverordnetenversammlung werden verhaftet.
Am gleichen Tag wird formal korrekt von der Kommunalaufsicht (Regierungspräsident in Wiesbaden ist ein vor wenigen Wochen eingesetzter Nationalsozialist) der Nationalsozialist und Alte Kämpfer Friedrich Krebs zum kommissarischen Oberbürgermeister ernannt. Im Juni erfolgt seine Bestätigung im Amt. Krebs war seit seiner berufsbedingten Übersiedlung nach Frankfurt am Main Mitglied und Vorsitzender völkischer Splittergruppen gewesen, hatte die NSDAP verlassen, als ihm wegen der Mitgliedschaft berufliche Konsequenzen drohten und war 1929 wieder eingetreten. Krebs hat als Gründer und Leiter der Frankfurter Ortsgruppe des "Kampfbundes für deutsche Kultur" die Bewegung mit aufgebaut. Er ist in der Gaurechtsstelle tätig. Zwar hat er keinerlei kommunale Verwaltungserfahrung, als promovierter Jurist und Justizrat kann er indes eine Vita vorweisen, die im örtlichen nationalsozialistischen Dunstkreis konkurrenzlos ist und und ihn so zum zukünftigen Führer einer Großstadtverwaltung prädestiniert.
Krebs suspendiert Bürgermeister Schlosser, die SPD-Mitglieder unter den besoldeten Stadträten und alle ehrenamtlichen Magistratsmitglieder. Zum Bürgermeister wird Karl Linder, bis dahin stellvertretender Gauleiter, ernannt. Der Magistrat beschließt am 26. Juni 1933, die Pensionszahlung für Ludwig Landmann einzustellen. Der Jude Landmann, so die Begründung, habe durch seine „grössenwahnsinnige Wirtschaftsführung“ der Stadt ungeheure Lasten aufgebürdet, die er nach der nationalsozialistischen Auffassung des Führertums allein zu verantworten habe. Im November 1933 weist die Kommunalaufsicht die Fortzahlung der Bezüge an.
Angesichts drohender Verhaftung erklärt Ludwig Landmann am 12. März 1933 seinen Rücktritt. Am 13. März wird der Nationalsozialist Friedrich Krebs zum kommissarischen Oberbürgermeister ernannt.