Widerstand
Machtübernahme und Errichtung der nationalsozialistischen Diktatur wurden durch die tiefe Spaltung der Arbeiterbewegung und die Unfähigkeit der großen Arbeiterparteien KPD und SPD zu gemeinsamen Handeln begünstigt. Die Zerschlagung der freien Gewerkschaften und das Verbot der SPD beseitigten zugleich alle Strukturen, die Ansätze für die Organisation von Widerstand hätten bieten können. Zu den ersten Maßnahmen gehörte der Terror gegen bekannte Gegner des Nationalsozialismus mit der Alternative Konzentrationslager oder Emigration.
Kleine Gruppierungen und Parteien wie der ISK oder die SAP stellten ihre Organisation auf die Bedingungen des Widerstands um. Als einzige Partei überführte die KPD ihre Organisation in den Untergrund. Der Gestapo gelang in weniger als zwei Jahren die Zerschlagung und weitgehende Dezimierung der Kader. Auch sozialdemokratische und gewerkschaftliche Widerstandsgruppen hielten an den traditionellen Bindungen fest. Widerstand leisteten religiöse Minderheiten, Pfarrer der „Bekennenden Kirche” und Teile der Katholischen Kirche. Widerstand war Selbstbehauptung. Die Zahl derjenigen, die in Frankfurt am Main für ihre politischen und religiösen Überzeugungen Leib und Leben riskierten, lag bei etwa 2.000. Die Verschwörer des 20. Juli 1944 hatten Verbindungen nach Frankfurt am Main. Die militärische Niederlage im Zweiten Weltkrieg und die Besetzung führten zum Ende der nationalsozialistischen Diktatur. Die Befreiung erfolgte von außen.