Die von Nikolaus Hirsch, Wolfgang Lorch und Andrea Wandel gestaltete Gedenkstätte Neuer Börneplatz erinnert seit 1996 an die Deportation der Frankfurter Juden und die Zerstörung jüdischen Lebens in der Stadt. Ihre Elemente sind ein aus Fundamenten des früheren Ghettos geformter Quader, ein im Boden nachempfundener Grundriss der 1938 verwüsteten Börneplatz-Synagoge und Straßenschilder, die auf wechselnde Platzbenennungen verweisen.
Das Zentrum bildet jedoch ein Fries auf der Außenmauer des Alten Jüdischen Friedhofs, der an Frankfurter Juden erinnert, die während der NS-Zeit ermordet wurden oder verfolgungsbedingt zu Tode kamen. Zunächst konnten 11.134 Personen bestimmt werden, deren biografische Daten auf Metallblöcken nachzulesen sind. In ihrer Gestalt symbolisieren sie Grabstellen. Besucher legen dort nach jüdischem Trauerritus kleine Steine ab.
Erweitert um Kurzbiografien und Fotos sind die Namen auch in einer öffentlich zugänglichen Datenbank zu finden, die das Jüdische Museum Frankfurt initiierte. Überlebende Angehörige und Freunde wie historisch Interessierte können dort ergänzende Informationen abrufen. Die Recherchen für die Datenbank ermöglichten schließlich Korrekturen und Ergänzungen für den Namenfries, der 2010 um 823 Blöcke erweitert wurde.
Ort
Börneplatz/Battonnstraße (Alter Jüdischer Friedhof)
Enthüllungsdatum
16. Juni 1996
Ausführung
Gestaltung: Andrea Wandel, Nikolaus Hirsch, Wolfgang Lorch
Die Gedenkstätte hat einen Fries mit ursprünglich 11.134 Namenstafeln an der Außenmauer des alten jüdischen Friedhofs. Aufgrund neuer Erkenntnisse wurden 2010 die Schilder um 823 neue Namenstafeln von ermordeten Frankfurter Juden ergänzt.