Gedenkstele für Paul Arnsberg auf dem Paul-Arnsberg-Platz.
Paul Arnsberg kam 1890 in Frankfurt am Main als Sohn jüdischer Eltern zur Welt. Nach seiner Promotion in Jura trat er in den Justizdienst ein, wurde nach dem Regierungsantritt Hitlers entlassen und flüchtete noch 1933 nach Palästina; 25 Jahre später kehrte er zurück in seine Geburtsstadt.
Arnsbergs Leidenschaft galt dem Journalismus und der Geschichte. Bereits in den 1920er Jahren schrieb er u.a. für die Frankfurter Zeitung und war in der Frankfurter Jüdischen Gemeinde aktiv. Im Exil heiratete er Rosl Abramowitsch und gründete in Israel den größten Vertrieb für Zeitungen und Bücher.
1958 kehrte er nach Frankfurt zurück und arbeitete wieder als Journalist, ab 1960 für die Frankfurter Allgemeine Zeitung. Er war Vorstandsmitglied der Jüdischen Gemeinde und bemühte sich um die Verständigung zwischen Deutschen und Juden. Als Historiker wurde Arnsberg vor allem durch seine Dokumentationen zur Geschichte der Juden in Frankfurt und Hessen bekannt. Pauls Arnsberg starb 1978.
Im Kontext der Neustrukturierung des Ostends wurde 2010 ein Platz nach Paul Arnsberg benannt und im Jahr darauf eine Gedenksäule aus Edelstahl für den Namensgeber installiert. Deren Gestaltung übernahm der Bildhauer Clemens M. Strugalla. Ein schlichtes Relief zeigt ein Porträt Arnsbergs mit biografischen Angaben, stilisierte Motive zu vormals jüdischem Leben im Ostend und jüdischen Festen.
Ort
Paul-Arnsberg-Platz, Ostend
Enthüllungsdatum
22. Mai 2011
Ausführung
Edelstahl mit Portrait, Höhe 160 cm, Gestaltung: Clemens M. Strugalla
Text der Tafel
Paul Arnsberg (1899-1978) entstammte einer jüdischen Kaufmannsfamilie in Frankfurt und wuchs im Ostend auf. Nach der nationalsozialistischen Machtübernahme musste der Jurist und Publizist 1933 nach Palästina flüchten.
Im Jahr 1958 kehrte er nach Frankfurt zurück und unterstützte den Wiederaufbau der hiesigen Jüdischen Gemeinde. Er widmete sich der historischen Erforschung des Judentums in Hessen und Frankfurt, einer Welt, die von den Nationalsozialisten zerstört wurde.
Nach dem Tod von Paul Arnsberg führte seine Witwe Rosl Arnsberg (1908-2010) sein dokumentarisches Werk fort, um die Erinnerung an das jüdische Leben in Frankfurt am Main zu bewahren.
Gedenkstele für Paul Arnsberg auf dem Paul-Arnsberg-Platz.