Achtzehn Gemälde, die die Nationalsozialisten 1937 aus der Städtischen Galerie im Städelschen Kunstinstitut entfernen, sind anschließend in der Ausstellung „Entartete Kunst“ zu sehen.
Auf Anweisung des Propagandaministers Joseph Goebbels ließ die Reichskulturkammer aus allen Museen des Landes „entartete Kunst“ entfernen. Auch die Sammlungen der Städtischen Galerie und des Städelschen Kunstinstituts waren betroffen. Einen Teil der Werke versteigerte im Auftrag der nationalsozialistischen Regierung die Galerie Fischer in Luzern am 30. Juni 1939. Insgesamt 77 Gemälde, etwa 572 Grafiken und 3 Plastiken der bedeutendsten Künstler der klassischen Moderne verschwanden aus Frankfurt, darunter Werke von Max Beckmann, Georges Braque, Heinrich Campendonk, Marc Chagall, Paul Gauguin, Erich Heckel, Karl Hofer, Ernst Ludwig Kirchner, Paul Klee, Oskar Kokoschka, Franz Marc, Edvard Munch, Pablo Picasso, Karl Schmidt-Rottluff und Vincent van Gogh.
Folgende achtzehn der im Städelschen Kunstinstitut beschlagnahmten Gemälde wurden ab dem 19. Juli 1937 in der Ausstellung „Entartete Kunst“ in München und zwanzig weiteren Städten, darunter auch Frankfurt, gezeigt:
Max Beckmann, Kreuzabnahme, 1917
Max Beckmann, Das Nizza in Frankfurt am Main, 1921
Max Beckmann, Der Strand, 1927
Max Beckmann, Stilleben mit Musikinstrumenten, 1926
Max Beckmann, Doppelbildnis Karneval, 1925
Heinrich Campendonk, Im Gebirge, 1922
Heinrich Campendonk, Bergziegen, 1917
Marc Chagall, Winter, 1911/12
Hans Feibusch, Zwei schwebende Figuren, 1932
Erich Heckel, Flämische Familie, 1916
Carl Hofer, Zwei Freunde, 1926
Ernst Ludwig Kirchner, Selbstporträt als Soldat, 1915
Ernst Ludwig Kirchner, Frau des Künstlers, 1917
Paul Klee, (Bäume -) Wohin?, 1920
Oskar Kokoschka, Monte Carlo, 1925
Franz Marc, Waldinneres mit Vogel, 1912
Christian Rohlfs, Dorf, um 1913
Karl Schmidt-Rottluff, Stilleben (Afrikanische Schale), 1926
Literatur und Quellen
Ausst. Kat. Die „Kunststadt“ München 1937. Nationalsozialismus und „Entartete Kunst“, Peter-Klaus Schuster (Hg.), München 1987
Ausst. Kat. ReVision. Die Moderne im Städel 1906-1937, Klaus Gallwitz (Hg.), Ostfildern 1991
Nicole Roth, „Entartete Kunst“ in Frankfurt am Main. Die Beschlagnahme der Gemälde im Städel 1936/37. In: Archiv für Frankfurts Geschichte und Kunst 69 (2003), S. 191–214
Akten im Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main: Magistratsakten 7864 und 7865; Magistratsakten 8098 bis 8100; Magistratsakten 8107
Achtzehn Gemälde, die die Nationalsozialisten 1937 aus der Städtischen Galerie im Städelschen Kunstinstitut entfernen, sind anschließend in der Ausstellung „Entartete Kunst“ zu sehen.