Zwischen Domplatz, Weckmarkt und Fahrgasse

An der Braubachstraße im Frühsommer 1944, zeitgenössische Fotografie

In der Fahrgasse im Frühsommer 1944, zeitgenössische Fotografie

Am Domplatz im Frühsommer 1944, zeitgenössische Fotografie

Stadtgeschichtliches Museum (Historisches Museum) und Stadtarchiv am Weckmarkt im Frühsommer 1944, zeitgenössische Fotografie

Blick auf das Roseneck, rechts die Reste des Magazingebäudes des Stadtarchivs im Frühsommer 1944, zeitgenössische Fotografie

Blick vom Weckmarkt auf die Nikolaikirche im Frühsommer 1944, zeitgenössische Fotografie

Chor und Querbau des Doms im Frühsommer 1944, zeitgenössische Fotografie

Am Garküchenplatz hinter dem Dom im Frühsommer 1944, zeitgenössische Fotografie

Blick vom Garküchenplatz auf die Fahrgasse im Frühsommer 1944, zeitgenössische Fotografie

Fahrgasse, Ecke Am Fronhof im Frühsommer 1944, zeitgenössische Fotografie

Im Frühsommer 1944 machte der Frankfurter Fotograf Paul Wolff farbige Aufnahmen zwischen Braubachstraße, Fahrgasse und Weckmarkt.

 

Zu den fast 100 fotografischen Aufnahmen auf Farbdiafilm, die das Historische Museum im November 1944 vom Frankfurter Fotografen Paul Wolff erwarb, gehört eine Serie der Zerstörungen zwischen Domplatz, Weckmarkt und Fahrgasse. Das Gebiet zwischen Domplatz, Weckmarkt und Fahrgasse gehört zu den im Zweiten Weltkrieg vollständig zerstörten Teilen der Altstadt. Die Schuttberge blieben liegen. Stehen gebliebene Mauern und Fassaden, die auf Straßen oder Plätze zu stürzen drohten, sprengten Pioniere noch wochenlang nach den vernichtenden Luftangriffen vom März 1944. Oft reichten mechanische Mittel, die ausgeglühten Reste zum Einsturz zu bringen. Das spätgotische Leinwandhaus, Haus des Stadtgeschichtlichen Museums (Historisches Museum), wurde bis auf die fenster- und türlos gewordene Fassade zerstört. Das benachbarte Archivgebäude, das sich Museum und Stadtarchiv teilten, brannte aus. Nach dem „Führerbefehl“ vom April 1942, sämtliche Kulturwerte bomben- und brandsicher unterzubringen, hatten Museum und Archiv bereits 1942 mit der Auslagerung der Sammlungen, der Urkundenbestände und alten Akten und der Sammlungsdokumentationen begonnen. Im Stadtarchiv verbrannte im März 1944 der Großteil der Akten aus dem 19. Jahrhundert. Im Museum verbrannten fest installierte Objekte und einige Großobjekte wie ein barocker Schlitten und eine Kutsche aus der Biedermeierzeit.

 

Bereits am 29. Januar 1944 war das Magazingebäude des Stadtarchivs mit dem Aktensaal vernichtet worden. Die ausgeglühte Trägerkonstruktion des Daches ist wie das Archivgebäude selbst im Foto aus dem Frühsommer 1944 noch zu sehen. Letzteres vernichtete ein direkter Bombentreffer beim Angriff am 12. September 1944.

 

Weiterführende Hinweise:
Paul Wolff verfügte über das noch rare und erst 1936 auf den Markt gekommene Farbmaterial, weil er für die im April 1943 von Hitler angeordnete und vom Propagandaministerium bis Kriegsende als reichsweites fotografisches Projekt organisierte Dokumentation von Decken- und Wandmalereien in historischen Bauwerken auf Farbfilm arbeitete. Wahrscheinlich ist, dass Paul Wolff auch den Auftrag vom Historischen Museum erhielt. Da die seinerzeit fest verklebten Dias materialbedingt extrem blaustichig sind, wenig Rotfärbung und in aller Regel kleine Schadstellen aufweisen oder mechanisch verschmutzt sind, wurden die Abbildungen digital bearbeitet.

Im Frühsommer 1944 machte der Frankfurter Fotograf Paul Wolff farbige Aufnahmen zwischen Braubachstraße, Fahrgasse und Weckmarkt.



Autor/in: Jürgen Steen
erstellt am 01.01.2003
 

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