Name | Errichtung | Zweck | Geschichte nach 1933 |
Adler’sche Stiftung | 1917 | Beihilfen zur beruflichen Ausbildung bedürftiger Töchter jüdischer Lehrer und Gemeindebeamter | Wohl 1939 aufgelöst |
Hans-Hermann Baerwald-Stiftung | 1910 | Ermöglichung des Besuchs der Musterschule durch einen würdigen und bedürftigen Schüler | Restvermögen 1937 auf die Max Walter-Stiftung (Jubiläumsstiftung der Musterschule) übertragen; Stiftung 1953 aufgelöst |
Erwin Beit von Speyer-Stiftung | 1915 | Stipendien zum Besuch des Goethe-Gymnasiums | Restvermögen 1937 auf die Allgemeine Ausbildungsstiftung übertragen |
Joseph Bielefeld-Stiftung | 1730 | Gewährung von Ausbildungsbeihilfen, Vergabe eines Brautlegats | 1940 in die Reichsvereinigung der Juden in Deutschland eingegliedert |
Siegmund Brühl’sche Stiftung | 1864 | Beihilfen zur Erziehung und Ausbildung von begabten Waisenknaben, je zur Hälfte Juden und Christen | 1940 in die Pestalozzi-Stiftung (s.u.) eingegliedert |
Hirsch Salomon Cahn’sche Stiftung | 1799 | Unterrichtszwecke, Aussteuern für hiesige Mädchen | 1939 von der Jüdischen Gemeinde verwaltet, danach wohl in die Reichsvereinigung der Juden eingegliedert |
Julius und Amalie Flersheim’sche Stiftung | 1863 | Erziehung und Ausbildung von Knaben aus der Israelitischen Gemeinde im Heim Ebersheimstr. 5 | Stiftung 1939 in die Reichsvereinigung der Juden eingegliedert; Heim 1941 vom städtischen Bauamt als Hilfskrankenhaus sichergestellt |
Flora Geisenheimer-Kann-Stiftung | 1922 | Unterstützung zur Ausbildung hilfsbedürftiger israelitischer Mädchen in gehobenen Berufen | Stiftungsmittel der Auswandererfürsorge zur Verfügung gestellt; 1939 in die Reichsvereinigung der Juden eingegliedert |
Isaak und Berta Glazier-Stiftung | 1909 | Ausbildungsbeihilfen an bedürftige Israeliten beiderlei Geschlechts, bevorzugt an weibliche Bewerber | Stiftungserträge an den städtischen Beauftragten für die jüdische Wohlfahrtspflege abgeliefert; 1939 in die Reichsvereinigung der Juden eingegliedert |
B. H. Goldschmidt’sche Stipendienstiftung | 1856 | Unterstützung befähigter und würdiger junger Leute jüdischer Religion zur Vorbereitung und Ausbildung für einen wissenschaftlichen, technischen oder sonstigen Beruf, der eine akademische Ausbildung erforderte | Erträge der Auswandererfürsorge zur Verfügung gestellt; 1939 in die Reichsvereinigung der Juden eingegliedert |
Caroline Goldschmidt’sche Stiftung | 1847 | Unterstützung israelitischer Glaubensgenossen, die ein Handwerk erlernt hatten, bei der Ausbildung zum Meister sowie von Handwerksmeistern bei ihrer Niederlassung und ersten Einrichtung | 1940 in die Reichsvereinigung der Juden eingegliedert |
Hayum Salomon Goldschmidt’sche Stiftung | 1819 | Unterstützung israelitischer Handwerker | 1941 in die Reichsvereinigung der Juden eingegliedert |
Lux Hahn-Stipendienstiftung | 1922 | Ermöglichung des Besuchs einer Hochschule für jüdische Jungen und Mädchen | 1939 Erträge der Auswandererfürsorge zur Verfügung gestellt; 1940 in die Reichsvereinigung der Juden eingegliedert |
David und Emanuel Höchberg’sche Stiftung | 1871 | Bereitstellung von Freistellen und Lernmitteln für bedürftige Schüler des Philanthropins | 1940 in die Reichsvereinigung der Juden eingegliedert |
Ernst Michel Kahn’sche Stipendienstiftung | 1878 | Gewährung von Unterhalt, Erziehung und Unterricht an bedürftige Kinder bis zum vollendeten 18. Lebensjahr ohne Unterschied des Glaubens | 1939 Erträge der Auswandererfürsorge zur Verfügung gestellt; 1943 in die Pestalozzi-Stiftung (s.u.) eingegliedert; 1956 endgültige Vermögensübertragung auf diese |
Rudolf Kann-Stiftung | 1922 | Unterstützung zur Ausbildung junger hilfsbedürftiger und unterstützungswürdiger Künstler und Künstlerinnen jüdischer Religion in der Malerei, der Bildhauerkunst oder der angewandten Kunst | Stiftungserträge an den städtischen Beauftragten für die jüdische Wohlfahrtspflege abgeliefert; 1939 in die Reichsvereinigung der Juden eingegliedert |
Hermann und Louise Katz-Stiftung | 1929 | Gewährung von Unterhalt, Erziehung und Ausbildung für bedürftige Kinder und junge Leute; Unterstützung von Volksbildungseinrichtungen | 1940 in die Pestalozzi-Stiftung (s.u.) eingegliedert |
Arthur und Emil Königswarter’sche Unterrichts- und Stipendienstiftung | 1873 | Unterstützung zur Ausbildung befähigter junger Leute, ohne Unterschied der Religion, in einem wissenschaftlichen, kaufmännischen oder technischen Beruf | 1939 in „Pestalozzi-Stiftung“ (s.u.) umbenannt |
Babette und Rebekka Löwenthal’sche Stipendienstiftung | 1897 | Bestreitung der Kosten für Erziehung und Ausbildung von bedürftigen und würdigen jungen Leuten jüdischer Konfession | Stiftungserträge für die Auswandererfürsorge eingesetzt; 1939 in die Reichsvereinigung der Juden eingegliedert |
Louis Mayer Maas’sche Stiftung | 1872 | Unterstützung armer jüdischer Schüler, Schülerinnen und Studierender durch Zahlung des Schulgeldes und durch Bereitstellung der Lehrmittel | Stiftungserträge für die Auswandererfürsorge eingesetzt; 1939 in die Reichsvereinigung der Juden eingegliedert |
Lassar Mainz-Jeschiwa-Stiftung | 1928 | Beihilfen zur Förderung und Verbreitung des Thora-Wissens in der jüdischen Gemeinde | 1939 in die Reichsvereinigung der Juden eingegliedert; Liegenschaft Uhlandstraße 46 von der Reichsvereinigung 1943 an die Stadt Frankfurt verkauft |
Julius May’sche Stiftung | 1885 | Verbesserung und Erweiterung des Unterrichts und der Einrichtungen des Philanthropins; Gewährung von Stipendien an bedürftige israelitische Kinder | Wohl 1942 aufgelöst |
Dr. Leopold Odrell’sche Stipendienstiftung | 1884 | Gewährung von Stipendien zur Ausbildung unbemittelter junger Leute aus Frankfurt und Umgebung auf Universitäten für das juristische, medizinische, naturwissenschaftliche oder philologische Fach, auf Akademien für Maler, auf polytechnischen Anstalten und auf landwirtschaftlichen Schulen | 1940 in die Pestalozzi-Stiftung (s.u.) eingegliedert |
Pestalozzi-Stiftung | 1939 | Beihilfen oder Darlehen zur Erziehung und Ausbildung von Söhnen und Töchtern Frankfurter Bürger an Frankfurter Lehranstalten oder bei Frankfurter Meistern | 1939 durch Umbenennung der Arthur und Emil Königswarter’schen Unterrichts- und Stipendienstiftung entstanden; danach Eingliederung von fünf weiteren Ausbildungsstiftungen (Dr. Leopold Odrell’sche Stipendienstiftung, Hermann und Louise Katz-Stiftung, Dora Trier’sche Stipendienstiftung, Freiherrlich Anselm Salomon von Rothschild’sche Stiftung zur Förderung des Kunstgewerbes, Siegmund Brühl’sche Stiftung); nach 1945 unter Hinzufügung des früheren Namens weitergeführt |
Löb Elias Reiss’sche Stiftung | 1782 | Förderung des Talmud-Studiums; Errichtung und Unterhaltung einer Synagoge und einer Studierklause im Stammhaus „Zum Schwan“ (bis 1882, ab 1887 Synagoge Hermesweg 27), Zahlung der Gehälter an die dafür einzustellenden Gelehrten, Zahlung von Lehrgeld an die Schüler; Unterstützung bedürftiger Verwandter des Stifters; Zahlung einer Mitgift an Verwandte, eventuell auch an nicht verwandte Bräute aus Frankfurt | 1939 in die Reichsvereinigung der Juden eingegliedert |
Freifrau Adelheid Carl von Rothschild’sche Stipendienstiftung für israelitische Schülerinnen | 1854 | Bereitstellung von Schulgeld für bedürftige israelitische Mädchen | 1940 in die Reichsvereinigung der Juden eingegliedert |
Freiherrlich Anselm Salomon von Rothschild’sche Stiftung zur Förderung des Kunstgewerbes | 1877 | Gewährung von Schulgeld, Reisegeld u. Ä. an junge Leute, die ein Kunstgewerbe erlernten, zu einem Drittel an jüdische Bewerber | 1940 in die Pestalozzi-Stiftung (s.o.) eingegliedert |
Freiherr Carl Mayer und Alexander von Rothschild’sche Stipendienstiftung | 1854 | Gewährung von Schulgeld an Bürgersöhne jüdischer Religion; Zahlung von Beihilfen zu den Kosten der Lernmittel und der Kleidungsstücke zum Schulbesuch | 1940 in die Reichsvereinigung der Juden eingegliedert |
Josef Rütten’sche Stiftung | 1876 | Fortbildung der Lehrer am Philanthropin in Fremdsprachen durch Auslandsreisen | Schicksal nach 1939 ungeklärt |
Ignatz Schuster und James Speyer-Stiftung | 1889 | Gewährung von Kleidern und Gebrauchsgegenständen an bedürftige Schüler und Schülerinnen der Frankfurter Bürgerschulen | 1950 in die Jugendfürsorgestiftung eingegliedert |
Ignatz und Anna Sichel-Stiftung | 1914 | Errichtung einer Erziehungsanstalt für jüdische Knaben | 1919 mit der Julius und Amalie Flersheim’schen Stiftung zusammengeschlossen; 1940 in die Reichsvereinigung der Juden eingegliedert; Heim (Ebersheimstr. 5) 1941 vom städtischen Bauamt als Hilfskrankenhaus sichergestellt |
Arthur Sondheimer-Stiftung | 1906 | Unterstützung jüdischer hilfsbedürftiger junger Leute bis zum 23. Lebensjahr bei Aus- und Fortbildung nach der Schulzeit, insbesondere in kaufmännischen Berufen | 1941 in die Reichsvereinigung der Juden eingegliedert |
Dora Trier’sche Stipendienstiftung | 1902 | Beihilfen an sittsame, ledige oder verwitwete Personen weiblichen Geschlechts von 14 bis 25 Jahren ohne Unterschied der Konfession, die in Frankfurt oder in der Provinz Starkenburg des Großherzogtums Hessen wohnten und die sich als Erzieherinnen, Handlungs- oder Gewerbegehilfinnen oder in Haushaltskenntnissen ausbilden wollten | 1939 „umgestellt auf deutsche Volksgenossen“; 1940 in die Pestalozzi-Stiftung (s.o.) eingegliedert |
Joseph und Clara Trier’sche Stiftung | 1879 | Unterstützung bedürftiger Frauen und Mädchen ohne Unterschied der Konfession bei der Ausbildung in gewerblicher, wissenschaftlicher oder künstlerischer Hinsicht, unter Bevorzugung von Verwandten | 1944 in die Palmsonntag-Stiftung eingegliedert |
Zacharias Wertheimber-Stiftung | 1888 | Wiedererrichtung und Dotierung der 1680 in der Judengasse gegründeten Klaus-Synagoge in der Ostendstraße 15; Erteilung unentgeltlichen Unterrichts an unbemittelte jüdische Kinder in jüdischer Religion und hebräischer Sprache | 1938 Verkauf des Grundstücks Ostendstraße 15 an Privatleute; 1939 Stiftung in die Reichsvereinigung der Juden eingegliedert |