Die „Deutschland-Berichte“ der SOPADE im Mai 1937 zum Tod von Valentin Schmetzer

Valentin Schmetzer, im Prozess gegen den Widerstandskreis um Paul Apel zu einer Zuchthausstrafe verurteilt, erkrankt schwer und stirbt.

 

Der Sozialdemokrat Valentin Schmetzer aus Frankfurt (Main), der „wegen politischer Umtriebe“ zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt wurde, ist durch Tod von seinen Zuchthausqualen erlöst worden.

 

Schmetzer war vor Hitler Sekretär des Gemeinde- und Staatsarbeiterverbandes. Er wurde im November 1935 verhaftet und 1936 verurteilt. Ein Viertel seiner Strafe hatte er bis zu seinem Tode verbüßt. Eines Tages erhielt Frau Schmetzer folgendes Telegramm: „Sie haben Ihren Mann im Zuchthaus abzuholen, da seine Krankheit sich verschlimmert hat. Nach Wiederherstellung hat er sich bei uns wieder zu melden. Die Krankheit gilt nur als Strafunterbrechung.“ Trotz erheblicher wirtschaftlicher Schädigung durch die Verurteilung ihres Mannes und dessen Strafverbüßung, hat die Frau doch die erforderlichen Mittel von etwa 50,– RM aufgebracht und ihren Mann mit einem Auto aus dem Zuchthaus in das Frankfurter Krankenhaus gebracht. Einige Tage später ist er gestorben. Am 28. April 1937 wurde er auf dem Hauptfriedhof in Frankfurt a/Main beigesetzt.

 

Aus: Deutschland-Berichte der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (Sopade), 1937, Frankfurt am Main 1980, S. 715

Valentin Schmetzer, im Prozess gegen den Widerstandskreis um Paul Apel zu einer Zuchthausstrafe verurteilt, erkrankt schwer und stirbt.


erstellt am 01.01.2003
 

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