Die Mauer des Hauptfriedhofs

Die aus den Abbruchsteinen der Hauptsynagoge und Börnplatz-Synagoge errichtete Mauer des Hauptfriedhofs, Fotografie 2000

Abbruchsteine der Hauptsynagoge und der Börneplatz-Synagoge in der Mauer des Hauptfriedhofes, Fotografie 2000

Die Steine der 1938 gebrandschatzten Hauptsynagoge und der Börneplatz-Synagoge bilden die heutige Mauer des Hauptfriedhofs.

 

Mit den Abbruchsteinen der Hauptsynagoge und der Börneplatz-Synagoge ließ die Stadt 1939 die 165 Meter lange Mauer des Hauptfriedhofs nördlich der Leichenhalle errichten. Im Januar 1939 bot der mit dem Abbruch der beiden Synagogen beauftragte Unternehmer H. 220 Kubikmeter Abbruchsteine für 9.765 Reichsmark zum Kauf an. Die Stadt betrieb den Ankauf als Eilsache und stellte den Ankaufspreis nachträglich in den Haushalt 1938 ein, weil er um 3.235 RM unter dem Preis für die entsprechende Menge von Neugut lag und dank dieses „Schnäppchens“ der schon länger als Missstand empfundene Stacheldrahtzaun durch eine „würdige“ Umfriedung ersetzt werden konnte. Die kostenmäßige Gunst der Stunde rechtfertigte die „überplanmäßige Ausgabe“. Die Steine der vernichteten Gotteshäuser des „Rassenfeindes“ schützten nun die Ruhe der eigenen Toten und tun es bis heute.

Die Steine der 1938 gebrandschatzten Hauptsynagoge und der Börneplatz-Synagoge bilden die heutige Mauer des Hauptfriedhofs.



Autor/in: Jürgen Steen
erstellt am 01.01.2003
 

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