Die Hauptsynagoge der Israelitischen Gemeinde wurde 1860 eingeweiht. Sie wurde während des Novemberpogroms 1938 durch Brandstiftung zerstört.
Schon seit den dreißiger Jahren des 19. Jahrhunderts plante die Israelitische Gemeinde einen Synagogenneubau an der Judengasse. Eine durch den Baron von Rothschild ermöglichte Finanzierung wurde hinfällig, als sich innerhalb der Gemeinde der liberale Flügel mit der Berufung des Rabbiners Leopold Stein (1810-1882) durchsetzte und das Haus Rothschild seine Zusage zurückzog. Der Neubau konnte erst nach 1855 realisiert und die neue Synagoge 1860 eingeweiht werden. Die Architektur verband westlich-gotische, maurische und orientalische Stilformen. In der Einweihungsrede betonte Rabbiner Stein, dass man damit die Verbundenheit mit der alten Religion und die Zugehörigkeit zur deutschen Nation ausdrücken wolle. Es bestanden rund 1.000 Sitzplätze für Männer und Frauen (letztere auf den Emporen), die über getrennte Eingänge zu erreichen waren. Die Synagoge wurde durch den Brand in der Pogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938 bis auf die Außenmauern zerstört. Nach dem Zwangsverkauf des Grundstücks an die Stadt 1939 musste die Gemeinde auch die Abbruchkosten übernehmen.
Die Hauptsynagoge der Israelitischen Gemeinde wurde 1860 eingeweiht. Sie wurde während des Novemberpogroms 1938 durch Brandstiftung zerstört.