Gedenktafel für Sinti und Roma am ehemaligen Gesundheitsamt

Gedenktafel für Sinti und Roma am ehemaligen Gesundheitsamt Braubachstraße

Gedenktafel für Sinti und Roma am ehemaligen Gesundheitsamt, Braubachstraße.

Ort

Ehemaliges Gesundheitsamt, Braubachstraße 18–22

 

Enthüllungsdatum

27. Januar 2000

 

Ausführung

Bronzetafel, Gestaltung: Uwe Risch

 

 

 

Text der Tafel

Mehrere hunderttausend europäische Roma und Sinti wurden unter nationalsozialistischer Herrschaft ermordet. An über 20.000 deutschen Roma und Sinti wurden „rassenbiologische“ Untersuchungen durchgeführt. Zwangssterilisation, Inhaftierung und Folter waren die Vorstufe des massenhaften Todes in den Konzentrations- und Vernichtungslagern der Nazis.

Von in Frankfurt am Main lebenden Roma und Sinti wurden: 172 Personen in „Zigeunerlagern“ in der Diesel- und Kruppstrasse interniert, 8 Personen zwangssterilisiert, 174 Personen nach Auschwitz deportiert und mindestens 89 Roma und Sinti dort ermordet.

Ab 1947 waren zwei massgeblich an „rassenbiologischen Untersuchungen“ beteiligte Personen, Robert Ritter und Eva Justin, im Stadtgesundheitsamt Frankfurt am Main in leitender Funktion beschäftigt. Sie wurden für ihre Verbrechen nicht zur Rechenschaft gezogen. Die beiden Namen stehen stellvertretend für diejenigen, die unter dem Deckmantel von Wissenschaft und Forschung oder durch Wegsehen und Schweigen den Völkermord an Roma und Sinti ermöglichten.

In Achtung vor den Opfern, als Erinnerung, Mahnung und Verpflichtung

Gedenktafel für Sinti und Roma am ehemaligen Gesundheitsamt, Braubachstraße.


erstellt am 01.01.2014
 

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