Eine Form der Gedenk- und Erinnerungspolitik der Stadt Frankfurt am Main ist die Benennung von Straßen und anderen öffentlichen Plätzen nach Personen die Angehörige des Widerstands waren oder die Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft wurden. Eine Tabelle listet nahezu einhundert Personen der Verfolgung und des Widerstands mit einer Kurzbiographie auf.Bereits wenige Wochen nach der Machtübernahme benannten die Nationalsozialisten Straßen und Plätze um. Vor allem die Namenspatronate von prominenten jüdischen Bürgern und Persönlichkeiten der Arbeiterbewegung bzw. demokratischen Politikern der Weimarer Republik sollten schnell aus dem öffentlichen Bewusstsein getilgt werden. In der ersten Phase der Umbenennung wurden die Namen von Adolf Hitler (Gallusanlage und Untermainbrücke); Hermann Göring (Untermainkai) sowie von so genannten „Blutzeugen“ und „Märtyrern der Bewegung“ bevorzugt. Später folgten die Umbenennungen absichtsvoll zur Verherrlichung des Militärs bzw. zur Revision des Versailler Vertrages.
Nach Kriegsende suchte die amerikanische Militärregierung die Insignien nationalsozialistischer Macht und Einflusses alsbald auszuschalten. Dazu gehörte u. a. die Straßenbenennungen, d.h., dass die zwischen 1933 und 1945 umbenannten Straßen – bis auf wenige, vertretbare Ausnahmen – wieder ihre ursprünglichen Bezeichnungen erhielten.
Das demokratische Leben Frankfurts begann mit der Wiederzulassung der Parteien im September 1945 und mit der ersten freien Wahl der Stadtverordnetenversammlung am 26. Mai 1946. Der Wiederaufbau der Stadt und die neu gewonnene Freiheit bedurften erkennbare Symbole. Als sichtbaren Ausdruck der Überwindung des nationalsozialistischen Regimes benannte die Stadtverwaltung Straßen nach Opfern von Gewalt und Terror.
Seit Kriegsende wurden in Frankfurt am Main bislang 96 Straßen, Plätze Wege und Parkanlagen (Stand 2005) nach Personen des Widerstands sowie nach Opfern und Verfolgten der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft benannt.
Rosa-Marx-Weg (Ostend)
Erna-Pinner-Straße(Kalbach/Riedberg)
Margarete-Susman-Weg(Kalbach/Riedberg)
Graf-von-Stauffenberg-Allee(Niederursel)
Paul-Apel-Straße(Kalbach/Riedberg)
Bernhard-Becker-Straße(Nordend)
Tabelle: Aloys Molter / Lutz Becht, Institut für Stadtgeschichte
Eine Form der Gedenk- und Erinnerungspolitik der Stadt Frankfurt am Main ist die Benennung von Straßen und anderen öffentlichen Plätzen nach Personen des Widerstand oder die Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft wurden. Eine Tabelle listet nahezu einhundert Personen der Verfolgung und des Widerstands mit einer Kurzbiographie auf.
Straßenbenennungen