Paulskirche: Gedenktafel für Johanna Kirchner und Mahnmal für die Opfer des nationalsozialistischen Terrors

Gedenktafel für Johanna Kirchner

Mahnmal an der Paulskirche für die Opfer des nationalsozialistischen Terrors

Johanna Kirchner-Gedenktafel

Die Sozialdemokratin Johanna Kirchner ist die Symbolfigur des Frankfurter Widerstands gegen die NS-Diktatur. Von der Geheimen Staatspolizei gesucht, floh Kirchner im Mai 1933 ins Saarland, wo sie im antifaschistischen Widerstand aktiv blieb. Das französische Vichy-Regime lieferte die Emigrantin 1942 an Deutschland aus. Eine zunächst verhängte zehnjährige Zuchthausstrafe wandelte der „Volksgerichtshof“ 1944 nachträglich in ein Todesurteil um. Die Stadt Frankfurt ehrt Kirchner mit der von dem Bildhauer Clemens M. Strugalla gestalteten und am 8. Mai 1992 enthüllten Bronzetafel, das benachbarte Mahnmal aus Stein wurde bereits am 24. Oktober 1964 eingeweiht.

 

 

 

Mahnmal für den Widerstand gegen NS-Terror

Ein offizielles Gedenken an die nationalsozialistischen Verbrechen gibt es in Frankfurt am Main seit Mitte der fünfziger Jahre. Stadtverordnete und Magistrat beschlossen 1959 zur Erinnerung an die Mitbürger, die nur ihrem Gewissen folgend und unter Einsatz des eigenen Lebens Widerstand gegen den Nazi-Terror geleistet hatten, an einem zentralen Ort in der Stadt ein Denkmal zu setzen. Nach dem Willen der Parlamentarier sollte das in einem Wettbewerb unter Bildhauern ausgelobte Mahnmal an dem zur belebten Berliner Straße gelegenen westlichen Treppenhausvorbau der Paulskirche entstehen. 1964 wurde der preisgekrönte Entwurf des Münchner Bildhauers Hans Wimmer, der eine kniende Gestalt darstellt, verwirklicht. Der Jury zufolge bringt die ihre gefesselten Hände zum Himmel hebende Figur aus Muschelkalk nicht nur „die Unterworfenheit des Menschen unter den Terror“, sondern auch „ein sich Auflehnen bis zuletzt“ zum Ausdruck. Auf dem Sandsteinsockel sind, wie von dem Preisgericht vorgeschlagen, in alphabetischer Reihenfolge 53 Namen der wichtigsten Konzentrations-, Arbeitserziehungs- und Internierungslager sowie von Ghettos eingemeißelt. Mit der Ausbesserung bei Riga-Salaspils wurde ein Schreibfehler korrigiert.

 



Autor/in: Thomas Bauer
erstellt am 01.01.2015
 

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Mahnmal für die Opfer des nationalsozialistischen Terrors, Paulskirche

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