Ehemalige <i>Gestapozentrale</i> Lindenstraße: Gedenktafel für Opfer des NS-Polizeiterrors

Gedenktafel an die Gestapozentrale Lindenstraße

<Abb.>Die auf einen Sandsteinsockel aufgebrachte Messingtafel erinnert an die allgemeine Geschichte des Hauses und wurde im Januar 1987 enthüllt.

Schon wenige Wochen nach der Machtergreifung 1933 war in Preußen die Geheime Staatspolizei als politische Polizei von der rechtsstaatlichen Kompetenzbegrenzung unabhängig geworden. Spätestens 1936, nachdem Heinrich Himmler sich des gesamten Polizeiapparates im Reich bemächtigt hatte, wurde wegen der Ausweitung des Unterdrückungssapparats neben der formalen auch eine räumliche Trennung von der allgemeinen Polizeiverwaltung notwendig. Die Gestapo zog zunächst aus dem alten Polizeipräsidium in der Friedrich-Ebert-Anlage in den 5. Stock des Siemens-Hauses in der Wilhelm-Leuschner-Straße und nach einer weiteren Aufstockung des Personals in das mit Druck auf den früheren Eigentümer erworbene Anwesen in der Lindenstraße. Das ehemalige Mädchenpensionat aus der Gründerzeit wurde zum meist gefürchteten Gebäude in der Stadt. Hunderte von vermeintlichen und tatsächlichen Regimegegnern, Juden und Ausländern wurden hier verhört, gefoltert und mit dem Tode bedroht. Im März 1945, während amerikanische Truppen Frankfurt besetzten, verbrannten die Gestapobeamten bis auf eine Namenskartei sämtliche Unterlagen oder brachten sie aus dem Haus. Nach dem Krieg diente das Gebäude zweitweise als Sitz des Oberbürgermeisters und einigen Ämtern.

 

NS-Apparat (Partei und Verwaltung)

 

Ausführlichere Informationen:

frankfurt1933-1945.de … Gestapozentrale

 



Autor/in: Lutz Becht
erstellt am 01.01.2015
 

Verwandte Orte

Gestapo Frankfurt (1941-1945)

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