Name | Errichtung | Zweck | Geschichte nach 1933 |
Almosenkasten der Israelitischen Gemeinde | 1845 | Unterstützung armer Angehöriger der Israelitischen Gemeinde, die mindestens zwei Jahre in Frankfurt gewohnt hatten | Stiftungserträge an den städtischen Beauftragten für die jüdische Wohlfahrtspflege abgeliefert; 1939 in die Reichsvereinigung der Juden eingegliedert |
Beer-Sondheimer-Stiftung | 1918 | Unterstützung Frankfurter Kriegsbetroffener | Restvermögen 1938 auf die Kriegsbeschädigten- und Kriegshinterbliebenen-Stiftung (seit 1946 „Versehrten- und Hinterbliebenen-Stiftung“) übertragen |
Model S. Braunschweig-Stiftung | | Unbekannt | 1939 von der Jüdischen Gemeinde verwaltet, danach wohl in die Reichsvereinigung der Juden eingegliedert |
Henry und Emma Budge-Stiftung | 1920 | Ursprünglich: Fürsorge für Erholungsbedürftige, die von einer Krankheit genesen sind, je zur Hälfte für jüdische und christliche Beihilfeempfänger; ab 1928: Errichtung des Altersheims Edingerweg 9 | 1938 Trennung der jüdischen und nichtjüdischen Bewohner des Altersheims durch die Einrichtung von zwei Abteilungen; bis 1939 Verdrängung der jüdischen Bewohner; 1941 vom Regierungspräsidenten ohne Vorstandsbeschluss aufgelöst; 1951 wegen Rechtsfehlern bei der Auflösung wiederbelebt; Rechtsstreit zwischen Stadt Frankfurt, Stiftung und Jewish Restitution Successor Organization (JRSO) 1956 durch Vergleich beigelegt, Stiftungsvermögen und Liegenschaft Edingerweg 9 an die Stiftung zurückerstattet; 1964 Verkauf der Liegenschaft an die Bundesvermögensverwaltung; 1968 Eröffnung des Altersheims Wilhelmshöher Straße 279 für jüdische und nichtjüdische Bewohner |
Jachiel Cahn’sche Stiftung | 1793 | Schul- und Armenzwecke | 1939 von der Jüdischen Gemeinde verwaltet, danach wohl in die Reichsvereinigung der Juden eingegliedert |
Sebastian und Julie Cahn’sche Familienstiftung | 1918 | Unterstützung bedürftiger Mitglieder der Familien Cahn und Hirschfeld | 1939 in die Reichsvereinigung der Juden eingegliedert |
Cohen-Kuhn’sche Stiftung für wohltätige Zwecke | 1912 | Beihilfen zur Beseitigung einer Notlage, zur Wiedererlangung der Gesundheit und zur Berufsausbildung | 1939 in die Reichsvereinigung der Juden eingegliedert |
Creizenach-Stiftung | 1843 | Pensionszuschusskasse des Philanthropins (Versorgung der Witwen und Waisen früherer Lehrer, Unterstützung der im Amt befindlichen Lehrer, Zahlung von Zuschüssen zu den Ruhegehältern der Lehrer und Lehrerinnen sowie zu den Witwen- und Waisenpensionen, Unterstützung bei Sterbefällen) | 1939 in die Reichsvereinigung der Juden eingegliedert |
Ludwig und Emma Doctor-Stiftung | | Unterstützung unbemittelter Juden | Antrag auf Genehmigung der Stiftung 1938 abgelehnt; 1986 errichtet |
Philipp und Mathilde Ellinger-Stiftung | | Beihilfen zur Monatsmiete an bedürftige Personen, darunter zur Hälfte jüdische Bedürftige | 1939 Ablieferung der Stiftungserträge an den städtischen Beauftragten für die jüdische Wohlfahrtspflege |
Erholungs- und Altersheim für jüdische Lehrer, Kantoren und Gelehrte | | Altersheim in Bad Ems | 1939 aufgelöst; Verkauf der Liegenschaft an die Stadt Bad Ems |
Gans’sche Stiftung für die Polizei | 1910 | Unterstützung von mittleren und unteren Beamten des Frankfurter Polizeipräsidiums, die unverschuldet in wirtschaftliche Bedrängnis geraten waren | 1951 aufgelöst |
Goldschmidt-Bischoffsheim’sche Darlehenskasse | 1898 | Unverzinsliche Darlehen an bedürftige Frankfurter Einwohner, die unverschuldet in Not geraten waren, besonders auch zur Erlangung einer Lebensstellung, mindestens zur Hälfte an jüdische Bewerber | 1939–1946 in „Frankfurter Darlehenskasse“ umbenannt; 1954 aufgelöst |
B. H. Goldschmidt’sche Familienstiftung | | Unterstützung bedürftiger Familienmitglieder | 1939 in die Reichsvereinigung der Juden eingegliedert |
Selig Meier Goldschmidt-Stiftung | | Fürsorgestiftung (genauer Stiftungszweck unbekannt) | Wohl 1939 in die Reichsvereinigung der Juden eingegliedert |
Haas’sche Stiftung | | Bereitstellung von Bekleidung für bedürftige Personen | 1939 von der Jüdischen Gemeinde verwaltet, danach wohl in die Reichsvereinigung der Juden eingegliedert |
Stiftung für Heimarbeiter | 1910 | Unterstützung von männlichen und weiblichen Heimarbeitern ohne Unterschied des religiösen Bekenntnisses | 1938 auf „deutsche Volksgenossen“ umgestellt; 1939 aufgelöst, Restvermögen auf die 1912 errichtete Heussenstamm-Stiftung übertragen |
Isaak Hertz’sche Stiftung | 1839 | Verwendung zum Seelenheil der Eltern des Stifters und zur Verteilung an bedürftige Anverwandte; Gewährung von Aussteuern an unbemittelte jüdische Mädchen, vorzugsweise an Verwandte | 1939 in die Reichsvereinigung der Juden eingegliedert |
Herz-Marburger-Stiftung | 1916 | Unterstützung bedürftiger Juden | 1939 von der Jüdischen Gemeinde verwaltet, danach wohl in die Reichsvereinigung der Juden eingegliedert |
Wilhelm und Marie (Mary) Hill-Stiftung | 1914 | Gewährung von Beihilfen, „um begabten Musikern die Lebenssorgen zu vermindern“ | 1943 in die Kulturbeihilfe-Stiftung, die umbenannte Dr. med. Ernst Asch-Stiftung (s.o.), 1949 mit dieser in die 1912 errichtete Heussenstamm-Stiftung eingegliedert |
Zachary Hochschild und Leo Ellinger-Stiftung | 1914 | Unterstützungskasse für aktive und frühere Angestellte der Metallgesellschaft und ihre Angehörigen im Falle einer unverschuldeten wirtschaftlichen Notlage, ohne Unterschied des religiösen Bekenntnisses | 1939 aufgelöst |
Höchberg-Straus’sche Familienstiftung | 1894 | Unterstützung bedürftiger Familienmitglieder | 1939 in die Reichsvereinigung der Juden eingegliedert |
Israelitisches Lehrerinnen- und Studentinnen-Heim | 1908 | Heim Rückertstraße 53 für deutsche israelitische Lehrerinnen, Erzieherinnen, Kindergärtnerinnen, Haus- und sonstigen Beamtinnen sowie andere weibliche Angestellte höherer Bildung, die in ihrer Arbeitsfähigkeit beschränkt waren | 1943 Verkauf des Heims durch die Reichsvereinigung der Juden an die Stadt Frankfurt |
Königswarter’sche Familienstiftung | 1878 | Mietzuschüsse an ehrbare bedürftige Familien oder Einzelpersonen, die mindestens zehn Jahre in Frankfurt gewohnt hatten, davon zur Hälfte jüdische Empfänger | 1939 in den Allgemeinen Almosenkasten eingegliedert; das Haus der Stiftung (Lange Straße 1) wurde 1940 als Eigentum des Almosenkastens eingetragen |
Stiftung der Juda Michael Kulp’schen Eheleute | 1893 | Beihilfen zur Zahlung des Mietzinses an verschämte israelitische Arme | Die Stiftungserträge wurden an den städtischen Beauftragten für die jüdische Wohlfahrtspflege abgeliefert; 1939 in die Reichsvereinigung der Juden eingegliedert |
Emil Ledner-Stiftung | | Unbekannt | 1939 von der Jüdischen Gemeinde verwaltet, danach wohl in die Reichsvereinigung der Juden eingegliedert |
Dr. Siegfried Lindheimer-Stiftung | 1923 | Unterstützung bedürftiger Personen, in erster Linie Angehöriger des Mittelstandes, insbesondere erwerbsbehinderter Gelehrter, davon zu 2/3 Juden | 1940 aufgelöst |
Abraham und Julie Löwenstein’sche Familienstiftung | 1884 | Unterstützung bedürftiger Familienmitglieder, gegebenenfalls auch anderer bedürftiger Einwohner Frankfurts | 1939 in die Reichsvereinigung der Juden eingegliedert |
Arthur May’sche Stiftung | 1885 | Unterstützung verschämter Frankfurter Armer, die keine Zuwendungen aus öffentlichen Mitteln erhielten, ohne Unterschied der Religion | 1938 aufgelöst, Restvermögen auf die Allgemeine Fürsorgestiftung der Stadt Frankfurt übertragen |
Stud. jur. Arthur Mayer-Stiftung | | Unterstützung bedürftiger Studierender | 1939 von der Jüdischen Gemeinde verwaltet, danach wohl in die Reichsvereinigung der Juden eingegliedert |
Wilhelm Merton-Stiftung | 1918 | Unterstützung an Angehörige der Metallgesellschaft | Restvermögen 1938 auf die „Stiftung für Angestellte und Arbeiter der Metallgesellschaft AG“ übertragen |
Lazarus und Hedwig Ochs-Stiftung | | Unbekannt | 1939 in die Reichsvereinigung der Juden eingegliedert |
Leo Oppenheim’sche Stiftung | 1915 | Kriegsbeschädigten-Fürsorge | 1937 aufgehoben; Restvermögen auf die Kriegsbeschädigten- und Kriegshinterbliebenen-Stiftung (seit 1946 Versehrten- und Hinterbliebenen-Stiftung) übertragen |
Palästina-Hilfsfonds | | | 1939 von der Jüdischen Gemeinde verwaltet, danach wohl in die Reichsvereinigung der Juden eingegliedert |
Isaac Rapp’sche Stiftung | 1910 | Unterstützung armer Israeliten | 1941 in die Reichsvereinigung der Juden eingegliedert |
Moritz Rapp’sche Stiftung | 1878 | Für Zwecke des Almosenkastens der Israelitischen Gemeinde, der Real- und Volksschule der Israelitischen Gemeinde (Philanthropin), der Senckenbergischen Naturforschenden Gesellschaft und des Rochus-Hospitals | 1940 aufgelöst |
Freiherrlich Amschel Mayer von Rothschild’sche Stiftung für arme Israeliten in Frankfurt am Main | 1857 | Unterstützung der armen Israeliten der Stadt Frankfurt; 1885 Erwerb des Rothschild’schen Stammhauses (Börnestraße 26) als Verwaltungssitz | Stiftungserträge an den städtischen Beauftragten für die jüdische Wohlfahrtspflege abgeliefert; 1940 in die Reichsvereinigung der Juden eingegliedert |
Mathilde von Rothschild’sche Armenstiftung | 1914 | Unterstützung von armen Israeliten zur Bestreitung ihres Lebensunterhaltes | 1940 in die Reichsvereinigung der Juden eingegliedert |
Freiherrlich Wilhelm Carl von Rothschild’sche Stiftung für wohltätige und gemeinnützige Zwecke | 1902 | Beihilfen für Miete und Heizmaterial für arme Leute ohne Unterschied des Bekenntnisses, die mindestens drei Jahre in Frankfurt ihren dauernden Wohnsitz hatten; Förderung der Fürsorge für die schulentlassene Jugend; Erwerb von Wohnhäusern für minderbegüterte Einwohner (1910 Errichtung des „Damenheims“ Hügelstraße 142–146) | 1939-1946 in „Stiftung für mildtätige Zwecke (Wohnhilfe-Stiftung)“ umbenannt; Heim 1940 an die Aktienbaugesellschaft für kleine Wohnungen verkauft, 1949 Rückübertragung gegen Erstattung des ursprünglichen Kaufpreises |
Freiherrlich Wilhelm und Mathilde von Rothschild’sches Altersheim | 1903 | Errichtung eines Heims für alleinstehende israelitische Frauen besserer Stände mit makellosem Lebenswandel (Zeil 92) | 1940 in die Reichsvereinigung der Juden eingegliedert. Das Grundstück Zeil 92 ging 1949 auf die Jewish Restitution Successor Organization (JRSO) über und wurde 1952 an das Kaufhaus Hansa (später Hertie, heute Karstadt) verkauft. |
Michael und Adelaide Rothschild geb. Honig und deren Kinder Josef und Emily- Stiftung | 1931 | Unterstützung von hilfsbedürftigen Israeliten im Alter und bei Krankheit | Stiftungserträge an den städtischen Beauftragten für die jüdische Wohlfahrtspflege abgeliefert; 1939 in die Reichsvereinigung der Juden eingegliedert |
Philipp und Jakob H. Schiff-Stiftung | 1921 | Kinder- und Altersfürsorge (zu gleichen Teilen); Hälfte der Erträge für den Almosenkasten der Israelitischen Gemeinde | 1942 wurde die Hälfte des Stiftungsvermögens an die Reichsvereinigung der Juden und je ein Viertel an die Allgemeine Fürsorgestiftung und die Jugendfürsorgestiftung der Stadt Frankfurt überwiesen |
Henry und Regine Seligmann’sche Stiftung | 1906 | Unterstützung unbemittelter Personen ohne Unterschied des religiösen Bekenntnisses, vor allem durch unentgeltliche Verteilung von Heizmaterial | 1935 aufgelöst, Restvermögen je zur Hälfte auf den Allgemeinen Almosenkasten und die Henry und Emma Budge-Stiftung (s.o.) übertragen |
David und Rosine Snatich’sche Stiftung | 1903 | Unterstützung israelitischer Glaubensgenossen durch Bewilligung von Unterrichtsstipendien, vorwiegend an Schüler der Israelitischen Volksschule, Geldbeihilfen und Gewährung von Aussteuern | Stiftungserträge an den städtischen Beauftragten für die jüdische Wohlfahrtspflege abgeliefert; 1939 in die Reichsvereinigung der Juden eingegliedert |
Georg und Franziska Speyer-Stiftung für mittlere und untere Beamte des Frankfurter Polizeipräsidiums | 1909 | Unterstützung an mittlere und untere Beamte des Frankfurter Polizeipräsidiums und deren Witwen und Waisen | 1951 aufgelöst, Restvermögen auf den Allgemeinen Almosenkasten übertragen |
Georg und Franziska Speyer-Fonds für die Unterstützung bedürftiger Mitglieder der Frankfurter Berufsfeuerwehr und deren Familienangehörigen | 1910 | Unterstützung bedürftiger Mitglieder der Frankfurter Berufsfeuerwehr und deren Familienangehörigen | 1940 in die Unterstützungskasse des Feuerlöschwesens eingegliedert |
M. J. Speyer’sche Stiftung | | Verteilung von Heizmaterial im Winter und von Mazzot zu Pessach | 1939 von der Jüdischen Gemeinde verwaltet, danach wohl in die Reichsvereinigung der Juden eingegliedert |
Siegmund Stern’sche Stiftung zu milden Zwecken | 1874 | Unterstützung Bedürftiger, insbesondere zur Erziehung armer israelitischer Kinder | 1939 Ablieferung der Erträge an den städtischen Beauftragten für die jüdische Wohlfahrtspflege; 1943 Eingliederung in den Allgemeinen Almosenkasten beschlossen und genehmigt, aber nicht durchgeführt; 1963 aufgelöst, Restvermögen der Jüdischen Gemeinde Frankfurt für Zwecke des Kindergartens zur Verfügung gestellt |
Gebrüder Sulzbach-Stiftung | 1872 | Unterstützung bedürftiger Familienangehöriger bzw. Armer der Israelitischen Gemeinde | 1954 aufgelöst |
Rudolf Sulzbach-Stiftung zur Förderung junger Kaufleute | 1904 | Unterstützung und Ausbildung begabter junger Leute und hilfsbedürftiger ehemaliger Besucher der Frankfurter Börse | 1941 aufgelöst, Restvermögen auf die Jubiläumsstiftung der Handelskammer übertragen |
Sussmann-Una-Stiftung | 1901 | Unterstützung bedürftiger israelitischer Männer, die länger als fünf Jahre in Frankfurt wohnten und einen streng religiösen Lebenswandel nach Maßgabe des traditionellen Judentums führten | Stiftungserträge an den städtischen Beauftragten für die jüdische Wohlfahrtspflege abgeliefert; 1939 in die Reichsvereinigung der Juden eingegliedert |
Verein zur Verteilung von Heizmaterial an israelitische Arme zu Frankfurt a.M. | 1763 (?) | Verteilung von Kohlen und anderem Heizmaterial an Frankfurter israelitische Arme | 1940 von der Jüdischen Gemeinde verwaltet, danach aufgelöst oder in die Reichsvereinigung der Juden eingegliedert |
Versorgungsanstalt für Israeliten | 1845 | Heim für alte Israeliten (seit 1877 Röderbergweg 77) | 1939 in die Reichsvereinigung der Juden eingegliedert |
Dr. Arthur von Weinberg’sche Stiftung | 1933 | Linderung besonderer Notfälle bei lang andauernder Erwerbslosigkeit, Unterstützung von Angehörigen des verarmten Mittelstandes, Erholung von Müttern kinderreicher Familien | 1937 durch Auszahlung des Restkapitals aufgelöst |
Josef Wertheim’sche Zuwendung | 1896 | Zuwendung an die Aktienbaugesellschaft zur Unterstützung des Vereins für Ferienkolonien und des Vereins für Rekonvaleszenten-Anstalten | 1941 in die Jugendfürsorge-Stiftung eingegliedert |
Wolf’sche Arbeiterunterstützungsstiftung | | Genauer Stiftungszweck unbekannt | 1938 aufgelöst |