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Deutsche Christen

Eine am Artikel 24 des Parteipogramms der NSDAP („positives Christentum“) orientierte und straff nach dem Führerprinzip organisierte Glaubensbewegung, die bereits 1932 in Thüringen entstand. Nach eigenem Selbstverständnis eine „SA Jesu Christi“ forderte sie Rassenreinheit als Voraussetzung der Mitgliedschaft und die deutliche Abkehr der evangelischen Kirchen von den jüdischen Wurzeln, so z. B. vom Alten Testament. Die „Deutschen Christen “dominierten die im Juli 1933 gegründete Evangelische Reichskirche, und Hitler ernannte den bisherigen „Bevollmächtigen für die Angelegenheiten der Evangelischen Kirche“, Ludwig Müller, zum Reichsbischof. Als Gegenbewegung entstand im Herbst 1933 zunächst der „Pfarrernotbund“ um Martin Niemöller, aus dem später die „Bekennende Kirche“ hervorging. Theologische und kirchenorganisatorische Auseinandersetzunge führten zu Massenaustritten und Spaltungen der „Deutschen Christen“. Zwar dominierte die deutschchristliche Bewegung die Landeskirchen bis 1945, in den Gemeinden gewannen dagegen die Anhänger der „Bekennenden Kirche“ an Einfluss. Den etwa 2000 Pfarrern der „Deutschen Christen“ standen etwa 7000 Pfarrer der „Bekennenden Kirche“ gegenüber.


 

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