Kindertransporte

Artikel von Martha Werheimer, „Jüdisches Nachrichtenblatt“, 5.1.1939, er bezieht sich wahrscheinlich auf den Transport von 100 Kindern am 4.1.1939 in die Schweiz. Der Text musste wie alle Druckerzeugnisse der Zeit die NS-Zensur antizipieren und konnte daher die Dinge nicht wirklich beim Namen nennen.

Die beiden drei und fünf Jahre alten Schwestern Ruth und Liesel Hess konnten am 15. November 1938 mit einem Kindertransport aus Frankfurt nach Holland entkommen. Am folgenden Tag erschien dieses Foto unter der Überschrift „Geflüchtet vor den deutschen Pogromen“ in einer holländischen Zeitung mit dem Text: „Unter der Kindergruppe von deutschen Kindern, die liebevoll im Waisenhaus zu Naarden aufgenommen wurden, sind auch zwei Schwestern. Hier in der ,Kubel‘, in den sicheren Mauern dieses Zufluchtsortes, sind sie unerreichbar für die Männer aus dem Pogrom-Land.“ (zitiert nach Krohn, „Holt sie raus…“, S. 104, Foto aus: Gooi-en Eemlander vom 16.11.1938, Zeitungsausschnitt von Ruth Levi, geb. Hess.

Isidor Marx, Leiter der Israelitischen Waisenanstalt

Aus Frankfurt konnte eine Gruppe von Kindern aus dem Waisenhaus im Röderbergweg mit Hilfe eines französischen Kinderhilfswerkes nach Frankreich entkommen. Die orthodox lebenden Kinder sind an den Kopfbedeckungen zu erkennen. Die Fotografie von 1939/40 zeigt eine Geburtstagsfeier für den Heimleiter Ernst Papanek im Heim Eaubonne bei Montmorency

Rosa Marx, Leiterin der Israelitischen Waisenanstalt

Ca. 20.000 jüdische Kinder wurden aus Deutschland bis etwa 1940 gerettet, weil sie ohne Eltern vor allem nach England in Transporten verschickt werden konnten und dort bleibende Aufnahme fanden. Synonyme: Kinderverschickung, Kinderauswanderung


 

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