Polligkeit, Wilhelm

(1876-1960), Prof., Dr. Jurist, Sozial- und Kommunalpolitiker, ab 1902 Privatsekretär des Frankfurter Industriellen und Stifters Wilhelm Merton; ab 1903 als Geschäftsführer und Vorstandsmitglied in verschiedenen Frankfurter sozialen Institutionen tätig. Nach der Promotion 1908 Mitarbeit an der Einrichtung des ersten Frankfurter Jugendgerichts; im Ersten Weltkrieg Entwicklung der Frankfurter Kriegsfürsorge; ab 1919 Beteiligung an der sozialwissenschaftlichen Reform des Fürsorgewesens („Frankfurter System der Wohlfahrtspflege“); 1945/1946 Fürsorge- und Wohlfahrtsdezernent in Frankfurt, Beteiligung an der Wiedergründung verschiedener Zentralverbände der Wohlfahrtspflege und des Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverbandes (DPWV); zahlreiche Fachveröffentlichungen, 1952 erster Frankfurter Träger des Bundesverdienstkreuzes, 1956 Ehrenplakette der Stadt Frankfurt am Main; wegen seiner umstrittenen Rolle während der NS-Zeit wurde ein zeitweilig nach Polligkeit benanntes Institut des DPWV in „Haus der Parität“ umbenannt und eine an ihn erinnernde Plakette nicht mehr vergeben.


 

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