Westerbork

Das Internierungslager Westerbork (Niederlande) in der Provinz Drenthe diente zwischen 1942 und 1944 als Durchgangslager für Juden, die aus den Niederlanden nach Osteuropa deportiert wurden. Bereits 1939 hatte die niederländische Regierung das Lager für illegal eingereiste jüdische Flüchtlinge errichtet; die Kosten für Aufbau und Unterhalt trug damals das jüdische Flüchtlingskomitee in den Niederlanden. Nach der Besetzung der Niederlande beschloß die nunmehr deutsche Verwaltung ab 1941 die Einzäunung und Erweiterung des Lagers, finanziert aus den beschlagnahmten jüdischen Vermögen. War das Lager ursprünglich für 1.500 Gefangene konzipiert, so mussten dort schließlich 10.000 Menschen Platz finden. Ab 1. Juli 1942 übernahm die deutsche Sicherheitspolizei die Kontrolle. Die systematische Verschleppung von Juden in den Niederlanden nach Westerbork und ihr Transport nach Osteuropa begannen im Juli 1942; etwa 100.000 Juden wurden von hier in die Vernichtungs- und Konzentrationslager Auschwitz, Sobibor, Theresienstadt und Bergen-Belsen deportiert.

 


 

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